Samstag, 23. April 2011

Ciao Buch Teil 3

Heute ist Welttag des Buches. Da mein neuer E-Book-Reader durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen ist (Oh Gott, es war allein meine Schuld ... Ich habe ihn gestern unter der Kiefer im Garten beerdigt. Sogar ein paar Worte gesprochen. Und aus zwei Eisstielen ein Kreuz gebastelt, wie früher, als der Hamster gestorben ist). Doch man muss nach Vorne sehen im Leben.
Mein Bücherschrank hat aufgehört zu wackeln und schadenfroh zu kichern. Er hat mir sogar ein Friedensangebot gemacht: Als ich an ihm vorbeischlich sprang die Tür auf und mir flog ein Buch an den Kopf: Carnegies "Wie man Freunde gewinnt". Das ist ein Anfang.
Aber einen neuen Reader habe ich trotzdem bestellt. Mein erster Reader hatte LCD und Hintergrundbeleuchtung, das brauche ich nicht mehr. Lockt nur Mücken an. Jetzt muss es E-Ink sein. Zufällig hat gestern der deutsche Kindle-Store sein E-Book-Angebot und den deutschen Reader gestartet. Also bestell ich den. Als ich die Bestelleingaben gemacht habe und mein Finger über der Enter-Taste schwebt, um den letzten Schritt um die Bestellung abzuschließen, höre ich hinter mir ein Schwirren. Wie von einer Libelle. Ich drehe mich vorsichtig um:
An der Decke, hinter der Lampe, flattert ein kleines Buch mit schwirrenden Klappen. Ein Spion.
Trotzig senke ich den Finger auf die Enter-Taste.
Das Buch verschwindet in Richtung Bücherschrank, ich höre die Tür des Schrankes klappern. Dann ein Schrei, so schrecklich und schrill, dass das Glas "Katzenbeisser" neben mir explodiert. Ich muss meinen Büchern das erklären. Der Schrank glüht in einem tiefen Rot.
Ich stelle mich davor und will gerade etwas sagen ,als die Tür sich öffnet und mir ein Buch vor die Brust knallt: "Ich weiß, was du denkst" von Havener.
"Das weißt du nicht! Ich liebe Bücher! Ich mag jedes einzelne von euch! Aber lasst mich doch mal etwas Neues probieren. Bitte." Was mache ich hier? Ich spreche mit meinem Schrank.
Tür. Buch: Wilbur Smith "Wer aber Gewalt sät".
Jetzt reicht es: "Ich will meine Ruhe haben! Treibt es nicht zu doll!" rufe ich.
Tür. Buch: "Entspannungstechniken, Humboldt-Verlag"
"Sehr witzig! Ihr wollt Freunde sein? Könnt ihr vergessen, das war es jetzt!" Herzstiche, ich sollte mich wirklich nicht so aufregen.
Tür. Buch: "Erste Hilfe, Moewig Verlag", das Ding knallt mir mit solcher Wucht vor die Nase, das ich das Knacken deutlich hören kann, mit dem sie bricht. Blut.
Ich trete vor den Schrank, boxe dagegen. Aus Richtung des Nachbargartens höre ich die besorgte Stimme meiner Nachbarin Gaby-Sophie.
 Nein Gaby-Sophie, es geht mir gerade nicht gut.
Fortsetzung folgt.

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