Donnerstag, 6. Februar 2014

The next big thing

Noch vor zwei Jahren war die häufigste Frage (neben: Wieviel verdienst du mit deinen Büchern?):
Gibts deine Geschichten auch als ECHTES Buch?

Dank Create Space gibts tatsächlich bis jetzt zwei echte Bücher von mir (Latent Doof und Dunkle Geschichten II). Das Problem: die Frage wird nicht mehr gestellt. Waren eBooks vor zwei Jahren noch eine Randerscheinung für technophile Nerds, die sich die Augen beim Lesen am Bildschrim kaputt machten und ja sowieso nur eBooks lasen, um Schweinkram wie SoG im Bus lesen zu können ohne aufzufallen, haben sich die Dinge entwickelt.
EBooks sind gesellschaftsfähig geworden. EBooks sind COOL. Leser haben eine Riesenauswahl und dank Leseproben und Rezensionen lässt sich die Spreu vom Weizen trennen.

Find ich super. Aber wie geht es jetzt weiter? Wie kann man das Leseerlebnis noch verbessern?

Wie bei jeder sich entwickelnden Technologie gibt es darauf erst mal zwei Antworten:

Multimedia und Flatrate

Was bei Musik und Film funktioniert, muss doch auch beim Buch klappen. Hierzu möchte ich zwei Konzepte beleuchten:

Booktrack:

Wir alle lieben Bücher. Zum Lesen gehört gute Musik, Ruhe und ein Glas ___ (bitte Lieblingsgetränk einfügen)

Warum also nicht Musik direkt in die Buchdatei einbauen. Mit einem Tablet lese ich sowieso am liebsten mit Stöpseln in den Ohren und guter Musik. Booktrack geht hier einige Schritte weiter. Warum sollte die Musik nicht auch zum Buch passen, besser noch, warum sollte die Musik die Szenen des Buches nicht wie ein Soundtrack untermalen? Und noch weiter: warum sollte die Geschichte nicht mit passenden Geräuschen und einem Klangambiente zu genießen sein? Hier spalten sich die Geister. Muss ich einen Schuss hören, wenn der Mörder im Krimi die erste Leiche produziert? Muss ich die quietschende Kellertür hören, wenn das Opfer des Monsters dort hinunter geht? Jeder liest individuell.
Ich habe eine Leseprobe bei Booktrack vertont. Und es hat echt Spaß gemacht, die Auswahl an Sounds ist riesig und für jedes Genre ist was dabei.

Das Resultat könnt ihr euch hier anhören (nur für Firefox und Google Chrome-Browser optimiert):



 Keine Zeit zum Sterben

http://cdn.booktrack.com/studio/index.html#!/bookshelf?booktrackId=54c478d6bc0b48f2be8d23096ec0c518

Was mich an der Sache nervt, ist der kleine Pfeil neben dem Text, der meine Lesegeschwindigkeit angibt. Die kann man zwar einstellen, aber das Gelbe vom Ei ist das (noch) nicht. Außerdem dauert es beim Umblättern, bis die Sounds geladen werden. Was meint ihr?

Readfy

EBooks ausleihen kann man ja schon länger über Onleihe und Co. Auch eine Flatrate gibt es, z.B. über Skoobe. Readfy ist ein StartUp, das ab morgen 15.000 Titel gratis anbietet. ABER: mit Werbung!

Als damals das Privatfernsehen aufkam und die Werbung mitten im Film gezeigt wurde, statt zwischen den Sendungen, war das für mich der Untergang des Abendlandes. Ich hasse Werbung, egal wie individuell sie auf mich zugeschnitten ist. Und jetzt auch noch Werbung beim Lesen?
Auf der anderen Seite kann man sagen, dass wir uns ja beim Lesen von Internetseiten auch an Werbung gewöhnt haben. Kann man das nicht in Kauf nehmen, wenn man dafür gratis lesen kann? Ist das nicht eine geniale Strategie gegen Buchpiraten?
Readfy wird später noch zwei Flatrates einführen, eine mit weniger Werbung und eine ganz ohne. Das Interesse war so groß, dass der Start des StartUps (lol) vom 03. auf den 07. Februar 2014 verschoben wurde, weil die Server unter dem ersten Ansturm down waren. Ich bin gespannt, wie es morgen anläuft und werde es natürlich für euch testen.

So, jetzt habe ich noch einen Tipp für die Autoren unter uns. Ich hatte immer zwei Träume:

1. Ich wollte, das mein Handy ein cooles Geräusch macht, wenn ich ein Buch verkauft habe. Klingt etwas verrückt, zugegegeben. Aber ich habe es hingekriegt. Wenn man Novelrank mit einem RSS-Reader in Google Mail koppelt und diese Notifikationen an das Handy weiterleiten lässt, klappt es. Leider höre ich das coole Geräusch noch viel zu selten. Schätze, Dan Browns Handy wäre nach zwei Minuten leer. Ich arbeite dran.

2. Ich wollte, dass ich immer und überall mit allem, was irgendwie Internetzugang hat, schreiben kann. Und zwar so, dass ich jede Geschichte zum Beispiel auf dem Computer in meinem Arbeitszimmer schreibe, wenn ich Bock habe, auf dem Handy im Bus, auf meinem Tablet im Garten und und und.
Wisst ihr was? Das geht. Im App-Shop von Google Play bin ich auf eine App gestoßen, die das kann.

Sie heißt "My writing spot" (Einfach mal bei Google Play suchen). Genial. Natürlich muss man die Geschichten später noch durch Papyrus jagen, aber für die Rohfassung reicht es. Seht es euch mal an. Die Vollversion kostet knapp drei Euro und die App arbeitet absolut zuverlässig. Natürlich kann man jetzt sagen, man will seine Geschichten nicht in irgendeine Cloud laden, aber die App benutzt Google Docs dafür. Man kann auch jederzeit den Text auf seinem Computer speichern und wenn das nicht geht, sich selbst per Mail senden. Außerdem speichert sie automatisch. Ich finds super.

So, jetzt erst mal Kirk Ende. Würde mich freuen, eure Meinungen zu hören.

1 Kommentar:

  1. Ich find's cool, wa technisch alles geht. Gut, dass es geht. Aber beim lesen möchte ich keine Geräusche hören. Da kann ich ja gleich Fernsehen. Wir konsumieren schon genug, wir sollten unserer Phantasie nicht jede Gymastik nehmen. Sie wird faul. - Aber ich bin mir sicher, dass es eine Zielgruppe dafür gibt. Alle Leser kann man nicht zufriedenstellen. Auf jeden fall sollte alles Neue ausprobiert werden. Damit uch die Neugier nicht faul wird. Und der Erfindungsgeist.

    AntwortenLöschen