Sonntag, 5. Oktober 2014

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Ich bin kein Freund von Zitaten. Im Gegenteil, die Zitate am Anfang  eines Buches nerven mich meistens. Trotzdem möchte ich heute Hermann Hesse zitieren, weil es so gut passt.

Ich schreibe seit 2011. In den drei Jahren habe ich Kurzgeschichten  ( http://www.thalia.de/shop/home/suchartikel/alles_von_mir/kirk_spader/ISBN3-8476-0408-2/ID39246703.html?fftrk=1%3A4%3A10%3A10%3A1&jumpId=5108723 und http://www.thalia.de/shop/home/suchartikel/dunkle_geschichten_ii/kirk_spader/ISBN3-8476-8608-9/ID39246648.html?fftrk=2%3A1%3A10%3A10%3A1&jumpId=5108955 ) geschrieben, mehrere Wettbewerbe gewonnen und meine Geschichten sind in verschiedenen Anthologien vertreten. Mit "Latent Doof" habe ich meinen ersten Roman bei einem Verlag geschrieben.

Ich bin dadurch unermesslich reich geworden. An Erfahrung. Denn nicht nur die direkte Reaktion der Leser, sondern auch mit Kritik - konstruktiv oder doof- umzugehen, hat mir ein dickes Fell verpasst.

Ich habe hundert Schreibratgeber gelesen, Hard- und Software getestet, auf meinem Reader liegen über 400 Romane von Selfpublishern und Bestsellerautoren von denen ich eine Menge gelesen habe, wenn auch noch nicht alle. Die Selfpublishing-Landschaft verändert sich täglich, wenn nicht stündlich und niemand weiß, wie es weitergeht - Niemand? Doch, jeder, der den Blick über den großen Teich wirft, wo es nicht 2011, sondern schon ab 2007 los ging.

Auch in Deutschland entstehen jede Woche neue Dienstleistungsangebote, Distributoren, Kleinverlage, neue Apps mit Angeboten, E-Book-Flatrates und der Wettbewerb zwischen Fast-Monopolisten und traditionellem Handel sorgt fast täglich für Schlagzeilen.

Man muss auf dem Laufenden bleiben, beobachten, analysieren, handeln. Was kann und muss man selbst tun, um sich der jeweiligen Situation anzupassen? Gratis-Aktionen bei Amazon, die früher eine Goldgrube waren, sind keine Garantie mehr für Verkäufe. Krude gestrickte Geschichten mit selbstgemalten Covern, die 2011 Leser fanden, versinken 2014 unter hunderten lektorierter, professionell gestalteteter Bücher. Social Media-Werbung verhallt ungehört im Äther des allgemeinen Marketingrauschens. Es gibt unendlich viel zu beachten.

Und zu lernen. Um einen Beruf zu erlernen, macht man eine Ausbildung, meist über drei Jahre. Ich glaube, um AutorIn zu werden, muss man das auch tun. Lernen, experimentieren, scheitern, mehr schreiben, Genre ausprobieren.

Write.

Publish.

Repeat.

Genau. Meine drei "Ausbildungsjahre" sind um. Zeit, den Meister zu machen.

Meine bisherigen Geschichten sind ohne Plan entstanden. Ich habe erst jetzt gelernt, dass es mit einem Plot besser geht. Ich plotte in Ringbuchheften, entwickle Handlung und Figuren, dann geht es ans Schreiben.

Im ersten Schritt verwende ich dafür eine APP: www.mywritingspot.com, die es mir ermöglicht, immer und überall zu schreiben. Auf jedem Gerät mit Verbindung zum Internet. Hier entstehen auf Laptop, Tablet und sogar auf dem Smartphone die Erstfassungen, schrecklich hässliche Dinger, gespickt mit üblem Deutsch und Rechtschreibfehlern. Unlogisch, mit Längen, Geschwafel und uninteressanten Details. Die kommen danach in Word, wo ich sie in der Leseansicht überarbeite.

Danach ist Papyrus dran, um Stilfehler, Wortwiederholungen, Überflüssiges und Grammatik zu prüfen, bevor es der erste Testleser bekommt.

Ich drucke meine Manuskripte grundsätzlich nie aus, sondern bearbeite alles am Bildschirm. Wenn ich in einen Wald gehe, werde ich von den Bäumen dort herzlich umarmt.

Um nochmal auf den Titel dieses Blogs zurück zu kommen: Der November ist traditionell Schreibmonat und ich werde bis dahin plotten wie verückt.

Bis Mitte nächsten Jahres werde ich mich völlig auf das Schreiben konzentrieren, die Welt muss so lange ohne mich klar kommen. Nur diesen Blog werde ich regelmäßig weiterführen, damit ihr wisst, wie weit ich bin.
Gerade habe ich die Verlagszusage für den Nachfolgeroman von Latent Doof bekommen und ihr könnt hier lesen, was Tom und Terror im nächsten Teil passiert.

Liebe AutorInnen, wir sehen uns auf der Buchmesse am 11.10.2014, hoffe ich.

Liebe LeserInnen, ich hoffe, ihr abboniert diesen Blog und freut euch auf den zweiten Teil von "Latent Doof", Gewinnspiele und Leserunden.

Viele Grüße

Kirk

Sonntag, 29. Juni 2014

Neuigkeiten und Sommerangebote

Was gibt es Neues?

Bevor ich wieder vergesse, Werbung für meine Bücher zu machen, hier ein Tipp zum Einstieg in die Gedankenwelt von Deutschlands bekanntestem unbekannten Autor:

Alles von mir

http://www.amazon.de/Alles-von-mir-Gesamtausgabe-Charon-ebook/dp/B00K41XRNC/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1404033148&sr=8-5&keywords=kirk+spader

275 Seiten mit allen Geschichten aus der Lachfaltenmanufaktur und exklusiv:

CHARON II - Die nächste Fahrt geht rückwärts. Alles für nur 0,99 € weil Sommer ist, weil Fußball ist und weil ihr die besten Leser, Schreiber und Blogger seid.

Reklame Ende.

Was gibt es Neues?

Da wäre zunächst meine neue Homepage. Ihr kennt vielleicht noch meine alte, sträflich vernachlässigte unter www.kirkspader.de, die ich jetzt beerdigt habe. Dafür, noch im Bau und doch schon so beeindruckend:-):

www.kirkspader.jimdo.com Könnt ihr euch ja mal ansehen.

Ich möchte gerne auf EURE Webseite, euren Blog, eure Facebookseite etc. verlinken. Unter "befreundete Autoren" stelle ich gern eure Homepage und eure Werke kurz vor. Schickt mir einfach den Link und einen passenden Kurztext an kirkspader@googlemail.com.

Auch für Nichtautoren ist hier Platz: Wenn du etwas Cooles anzubieten hast, einen Link hast, der anderen hilft, etwas Gemeinnütziges oder Gutes zu zeigen hast, her damit.
(Ich behalte mir die endgültige Prüfung und Verlinkung allerdings vor...)

Seit meinem letzten Post in technisch in der Welt des Lesens einiges passiert:

Amazon hat ein Handy gebaut. War klar. Aber Amazon hat sich auch genau angesehen, was an aktuellen Smartphones doof ist und was man besser machen könnte. Zum Beispiel die Steuerung über Patschscreens, die fettige Streifen auf den Display hinterlässt. Bei "Wetten dass" hat mal jemand nur anhand der Fettfingerspuren auf einem Tablet exakt erraten, was der Benutzer für ein Spiel gespielt hat. Das muss doch nicht sein. Da werden Displays gebaut, die so unfassbar scharf sind, nur damit der Benutzer sie wieder beim Bedienen zumatscht?
Beim Fire Phone kann man per Geste, Kippen, Neigen oder schütteln und sogar per Kopfbewegung die Menüs und insbesondere das Blättern beim E-Readen steuern. Ich weiß nicht, wie gut das klappt, aber die Idee ist gut.

Die zweite Innovation, die ich entdeckt habe ist "Spritz". Das ist keine Wasserpistolenmarke, sondern ein Tool, mit dem man schneller lesen kann. Kann man schwer erklären, guckstu hier:  http://www.spritzinc.com/#

Ich halte mich schon für einen schnellen Leser, aber mit dieser Technologie kommt man mühelos von 200 Worten pro Minute auf 400, sogar 600. Aber was soll das?
Klar, man kann damit Informationen, zum Beispiel einen Bericht oder E-Mails in Minuten erfassen-
aber der eigentliche Vorteil ist: Ich brauche nur noch eine Displayzeile. Hm, wo könnte man das denn verwenden? Jemand ne Idee?

SMARTWATCHES. Bingo

The Next Big Thing. Und mit Spritz kann ich auf meiner Uhr demnächst "Ulysses" in der U-Bahn in einer Stunde lesen. O.k., das ist etwas übertrieben. Aber die Technologie gibt es für die Samsung-Smartwatches und man kann damit wirklich gut lesen.
Für uns Autoren hieße das aber, wir müssten unsere Geschichten länger machen. Wenn jetzt jemand für 300 Seiten rechnerisch 7 Stunden braucht (200 Worte pro Minute), wird er das Buch demnächst mit Spritz (1.000 Worte pro Minute mit viel Übung) in 1 Stunde 45 Minuten gelesen haben.
Nehmen wir mal meine erste Kurzgeschichte "Bis das Harz gefriert": 17 Seiten = 17 x 300 Worte= 5.100 Worte. Bei 200 Worten pro Minute in vier Minuten gelesen. Mit Spritz in 50 Sekunden!

Für Dan Brown hieße das am Beispiel Inferno: Normalleser 17 Stunden, Spritz-Leser 3 Stunden 45! Ob das noch ein Lesegenuss ist, sei dahin gestellt.

Im Umkehrschluss bedeutet das für den Kollegen Brown: Um den Leser 17 Stunden mit der Schnellesestechnik zu unterhalten, muss das nächste Buch 3.400 Seiten haben ...
Da freut sich Frank Schätzing.

Mal sehen, ob sich das alles durchsetzt.

Kirk Ende.

(Die im obigen Text eingebauten eventuellen Rechen- und Logikfehler dienen der Prüfung und Unterhaltung des Lesers und sind allesamt beabsichtigt)



Donnerstag, 6. Februar 2014

The next big thing

Noch vor zwei Jahren war die häufigste Frage (neben: Wieviel verdienst du mit deinen Büchern?):
Gibts deine Geschichten auch als ECHTES Buch?

Dank Create Space gibts tatsächlich bis jetzt zwei echte Bücher von mir (Latent Doof und Dunkle Geschichten II). Das Problem: die Frage wird nicht mehr gestellt. Waren eBooks vor zwei Jahren noch eine Randerscheinung für technophile Nerds, die sich die Augen beim Lesen am Bildschrim kaputt machten und ja sowieso nur eBooks lasen, um Schweinkram wie SoG im Bus lesen zu können ohne aufzufallen, haben sich die Dinge entwickelt.
EBooks sind gesellschaftsfähig geworden. EBooks sind COOL. Leser haben eine Riesenauswahl und dank Leseproben und Rezensionen lässt sich die Spreu vom Weizen trennen.

Find ich super. Aber wie geht es jetzt weiter? Wie kann man das Leseerlebnis noch verbessern?

Wie bei jeder sich entwickelnden Technologie gibt es darauf erst mal zwei Antworten:

Multimedia und Flatrate

Was bei Musik und Film funktioniert, muss doch auch beim Buch klappen. Hierzu möchte ich zwei Konzepte beleuchten:

Booktrack:

Wir alle lieben Bücher. Zum Lesen gehört gute Musik, Ruhe und ein Glas ___ (bitte Lieblingsgetränk einfügen)

Warum also nicht Musik direkt in die Buchdatei einbauen. Mit einem Tablet lese ich sowieso am liebsten mit Stöpseln in den Ohren und guter Musik. Booktrack geht hier einige Schritte weiter. Warum sollte die Musik nicht auch zum Buch passen, besser noch, warum sollte die Musik die Szenen des Buches nicht wie ein Soundtrack untermalen? Und noch weiter: warum sollte die Geschichte nicht mit passenden Geräuschen und einem Klangambiente zu genießen sein? Hier spalten sich die Geister. Muss ich einen Schuss hören, wenn der Mörder im Krimi die erste Leiche produziert? Muss ich die quietschende Kellertür hören, wenn das Opfer des Monsters dort hinunter geht? Jeder liest individuell.
Ich habe eine Leseprobe bei Booktrack vertont. Und es hat echt Spaß gemacht, die Auswahl an Sounds ist riesig und für jedes Genre ist was dabei.

Das Resultat könnt ihr euch hier anhören (nur für Firefox und Google Chrome-Browser optimiert):



 Keine Zeit zum Sterben

http://cdn.booktrack.com/studio/index.html#!/bookshelf?booktrackId=54c478d6bc0b48f2be8d23096ec0c518

Was mich an der Sache nervt, ist der kleine Pfeil neben dem Text, der meine Lesegeschwindigkeit angibt. Die kann man zwar einstellen, aber das Gelbe vom Ei ist das (noch) nicht. Außerdem dauert es beim Umblättern, bis die Sounds geladen werden. Was meint ihr?

Readfy

EBooks ausleihen kann man ja schon länger über Onleihe und Co. Auch eine Flatrate gibt es, z.B. über Skoobe. Readfy ist ein StartUp, das ab morgen 15.000 Titel gratis anbietet. ABER: mit Werbung!

Als damals das Privatfernsehen aufkam und die Werbung mitten im Film gezeigt wurde, statt zwischen den Sendungen, war das für mich der Untergang des Abendlandes. Ich hasse Werbung, egal wie individuell sie auf mich zugeschnitten ist. Und jetzt auch noch Werbung beim Lesen?
Auf der anderen Seite kann man sagen, dass wir uns ja beim Lesen von Internetseiten auch an Werbung gewöhnt haben. Kann man das nicht in Kauf nehmen, wenn man dafür gratis lesen kann? Ist das nicht eine geniale Strategie gegen Buchpiraten?
Readfy wird später noch zwei Flatrates einführen, eine mit weniger Werbung und eine ganz ohne. Das Interesse war so groß, dass der Start des StartUps (lol) vom 03. auf den 07. Februar 2014 verschoben wurde, weil die Server unter dem ersten Ansturm down waren. Ich bin gespannt, wie es morgen anläuft und werde es natürlich für euch testen.

So, jetzt habe ich noch einen Tipp für die Autoren unter uns. Ich hatte immer zwei Träume:

1. Ich wollte, das mein Handy ein cooles Geräusch macht, wenn ich ein Buch verkauft habe. Klingt etwas verrückt, zugegegeben. Aber ich habe es hingekriegt. Wenn man Novelrank mit einem RSS-Reader in Google Mail koppelt und diese Notifikationen an das Handy weiterleiten lässt, klappt es. Leider höre ich das coole Geräusch noch viel zu selten. Schätze, Dan Browns Handy wäre nach zwei Minuten leer. Ich arbeite dran.

2. Ich wollte, dass ich immer und überall mit allem, was irgendwie Internetzugang hat, schreiben kann. Und zwar so, dass ich jede Geschichte zum Beispiel auf dem Computer in meinem Arbeitszimmer schreibe, wenn ich Bock habe, auf dem Handy im Bus, auf meinem Tablet im Garten und und und.
Wisst ihr was? Das geht. Im App-Shop von Google Play bin ich auf eine App gestoßen, die das kann.

Sie heißt "My writing spot" (Einfach mal bei Google Play suchen). Genial. Natürlich muss man die Geschichten später noch durch Papyrus jagen, aber für die Rohfassung reicht es. Seht es euch mal an. Die Vollversion kostet knapp drei Euro und die App arbeitet absolut zuverlässig. Natürlich kann man jetzt sagen, man will seine Geschichten nicht in irgendeine Cloud laden, aber die App benutzt Google Docs dafür. Man kann auch jederzeit den Text auf seinem Computer speichern und wenn das nicht geht, sich selbst per Mail senden. Außerdem speichert sie automatisch. Ich finds super.

So, jetzt erst mal Kirk Ende. Würde mich freuen, eure Meinungen zu hören.