Sonntag, 5. Oktober 2014

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Ich bin kein Freund von Zitaten. Im Gegenteil, die Zitate am Anfang  eines Buches nerven mich meistens. Trotzdem möchte ich heute Hermann Hesse zitieren, weil es so gut passt.

Ich schreibe seit 2011. In den drei Jahren habe ich Kurzgeschichten  ( http://www.thalia.de/shop/home/suchartikel/alles_von_mir/kirk_spader/ISBN3-8476-0408-2/ID39246703.html?fftrk=1%3A4%3A10%3A10%3A1&jumpId=5108723 und http://www.thalia.de/shop/home/suchartikel/dunkle_geschichten_ii/kirk_spader/ISBN3-8476-8608-9/ID39246648.html?fftrk=2%3A1%3A10%3A10%3A1&jumpId=5108955 ) geschrieben, mehrere Wettbewerbe gewonnen und meine Geschichten sind in verschiedenen Anthologien vertreten. Mit "Latent Doof" habe ich meinen ersten Roman bei einem Verlag geschrieben.

Ich bin dadurch unermesslich reich geworden. An Erfahrung. Denn nicht nur die direkte Reaktion der Leser, sondern auch mit Kritik - konstruktiv oder doof- umzugehen, hat mir ein dickes Fell verpasst.

Ich habe hundert Schreibratgeber gelesen, Hard- und Software getestet, auf meinem Reader liegen über 400 Romane von Selfpublishern und Bestsellerautoren von denen ich eine Menge gelesen habe, wenn auch noch nicht alle. Die Selfpublishing-Landschaft verändert sich täglich, wenn nicht stündlich und niemand weiß, wie es weitergeht - Niemand? Doch, jeder, der den Blick über den großen Teich wirft, wo es nicht 2011, sondern schon ab 2007 los ging.

Auch in Deutschland entstehen jede Woche neue Dienstleistungsangebote, Distributoren, Kleinverlage, neue Apps mit Angeboten, E-Book-Flatrates und der Wettbewerb zwischen Fast-Monopolisten und traditionellem Handel sorgt fast täglich für Schlagzeilen.

Man muss auf dem Laufenden bleiben, beobachten, analysieren, handeln. Was kann und muss man selbst tun, um sich der jeweiligen Situation anzupassen? Gratis-Aktionen bei Amazon, die früher eine Goldgrube waren, sind keine Garantie mehr für Verkäufe. Krude gestrickte Geschichten mit selbstgemalten Covern, die 2011 Leser fanden, versinken 2014 unter hunderten lektorierter, professionell gestalteteter Bücher. Social Media-Werbung verhallt ungehört im Äther des allgemeinen Marketingrauschens. Es gibt unendlich viel zu beachten.

Und zu lernen. Um einen Beruf zu erlernen, macht man eine Ausbildung, meist über drei Jahre. Ich glaube, um AutorIn zu werden, muss man das auch tun. Lernen, experimentieren, scheitern, mehr schreiben, Genre ausprobieren.

Write.

Publish.

Repeat.

Genau. Meine drei "Ausbildungsjahre" sind um. Zeit, den Meister zu machen.

Meine bisherigen Geschichten sind ohne Plan entstanden. Ich habe erst jetzt gelernt, dass es mit einem Plot besser geht. Ich plotte in Ringbuchheften, entwickle Handlung und Figuren, dann geht es ans Schreiben.

Im ersten Schritt verwende ich dafür eine APP: www.mywritingspot.com, die es mir ermöglicht, immer und überall zu schreiben. Auf jedem Gerät mit Verbindung zum Internet. Hier entstehen auf Laptop, Tablet und sogar auf dem Smartphone die Erstfassungen, schrecklich hässliche Dinger, gespickt mit üblem Deutsch und Rechtschreibfehlern. Unlogisch, mit Längen, Geschwafel und uninteressanten Details. Die kommen danach in Word, wo ich sie in der Leseansicht überarbeite.

Danach ist Papyrus dran, um Stilfehler, Wortwiederholungen, Überflüssiges und Grammatik zu prüfen, bevor es der erste Testleser bekommt.

Ich drucke meine Manuskripte grundsätzlich nie aus, sondern bearbeite alles am Bildschirm. Wenn ich in einen Wald gehe, werde ich von den Bäumen dort herzlich umarmt.

Um nochmal auf den Titel dieses Blogs zurück zu kommen: Der November ist traditionell Schreibmonat und ich werde bis dahin plotten wie verückt.

Bis Mitte nächsten Jahres werde ich mich völlig auf das Schreiben konzentrieren, die Welt muss so lange ohne mich klar kommen. Nur diesen Blog werde ich regelmäßig weiterführen, damit ihr wisst, wie weit ich bin.
Gerade habe ich die Verlagszusage für den Nachfolgeroman von Latent Doof bekommen und ihr könnt hier lesen, was Tom und Terror im nächsten Teil passiert.

Liebe AutorInnen, wir sehen uns auf der Buchmesse am 11.10.2014, hoffe ich.

Liebe LeserInnen, ich hoffe, ihr abboniert diesen Blog und freut euch auf den zweiten Teil von "Latent Doof", Gewinnspiele und Leserunden.

Viele Grüße

Kirk

Sonntag, 29. Juni 2014

Neuigkeiten und Sommerangebote

Was gibt es Neues?

Bevor ich wieder vergesse, Werbung für meine Bücher zu machen, hier ein Tipp zum Einstieg in die Gedankenwelt von Deutschlands bekanntestem unbekannten Autor:

Alles von mir

http://www.amazon.de/Alles-von-mir-Gesamtausgabe-Charon-ebook/dp/B00K41XRNC/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1404033148&sr=8-5&keywords=kirk+spader

275 Seiten mit allen Geschichten aus der Lachfaltenmanufaktur und exklusiv:

CHARON II - Die nächste Fahrt geht rückwärts. Alles für nur 0,99 € weil Sommer ist, weil Fußball ist und weil ihr die besten Leser, Schreiber und Blogger seid.

Reklame Ende.

Was gibt es Neues?

Da wäre zunächst meine neue Homepage. Ihr kennt vielleicht noch meine alte, sträflich vernachlässigte unter www.kirkspader.de, die ich jetzt beerdigt habe. Dafür, noch im Bau und doch schon so beeindruckend:-):

www.kirkspader.jimdo.com Könnt ihr euch ja mal ansehen.

Ich möchte gerne auf EURE Webseite, euren Blog, eure Facebookseite etc. verlinken. Unter "befreundete Autoren" stelle ich gern eure Homepage und eure Werke kurz vor. Schickt mir einfach den Link und einen passenden Kurztext an kirkspader@googlemail.com.

Auch für Nichtautoren ist hier Platz: Wenn du etwas Cooles anzubieten hast, einen Link hast, der anderen hilft, etwas Gemeinnütziges oder Gutes zu zeigen hast, her damit.
(Ich behalte mir die endgültige Prüfung und Verlinkung allerdings vor...)

Seit meinem letzten Post in technisch in der Welt des Lesens einiges passiert:

Amazon hat ein Handy gebaut. War klar. Aber Amazon hat sich auch genau angesehen, was an aktuellen Smartphones doof ist und was man besser machen könnte. Zum Beispiel die Steuerung über Patschscreens, die fettige Streifen auf den Display hinterlässt. Bei "Wetten dass" hat mal jemand nur anhand der Fettfingerspuren auf einem Tablet exakt erraten, was der Benutzer für ein Spiel gespielt hat. Das muss doch nicht sein. Da werden Displays gebaut, die so unfassbar scharf sind, nur damit der Benutzer sie wieder beim Bedienen zumatscht?
Beim Fire Phone kann man per Geste, Kippen, Neigen oder schütteln und sogar per Kopfbewegung die Menüs und insbesondere das Blättern beim E-Readen steuern. Ich weiß nicht, wie gut das klappt, aber die Idee ist gut.

Die zweite Innovation, die ich entdeckt habe ist "Spritz". Das ist keine Wasserpistolenmarke, sondern ein Tool, mit dem man schneller lesen kann. Kann man schwer erklären, guckstu hier:  http://www.spritzinc.com/#

Ich halte mich schon für einen schnellen Leser, aber mit dieser Technologie kommt man mühelos von 200 Worten pro Minute auf 400, sogar 600. Aber was soll das?
Klar, man kann damit Informationen, zum Beispiel einen Bericht oder E-Mails in Minuten erfassen-
aber der eigentliche Vorteil ist: Ich brauche nur noch eine Displayzeile. Hm, wo könnte man das denn verwenden? Jemand ne Idee?

SMARTWATCHES. Bingo

The Next Big Thing. Und mit Spritz kann ich auf meiner Uhr demnächst "Ulysses" in der U-Bahn in einer Stunde lesen. O.k., das ist etwas übertrieben. Aber die Technologie gibt es für die Samsung-Smartwatches und man kann damit wirklich gut lesen.
Für uns Autoren hieße das aber, wir müssten unsere Geschichten länger machen. Wenn jetzt jemand für 300 Seiten rechnerisch 7 Stunden braucht (200 Worte pro Minute), wird er das Buch demnächst mit Spritz (1.000 Worte pro Minute mit viel Übung) in 1 Stunde 45 Minuten gelesen haben.
Nehmen wir mal meine erste Kurzgeschichte "Bis das Harz gefriert": 17 Seiten = 17 x 300 Worte= 5.100 Worte. Bei 200 Worten pro Minute in vier Minuten gelesen. Mit Spritz in 50 Sekunden!

Für Dan Brown hieße das am Beispiel Inferno: Normalleser 17 Stunden, Spritz-Leser 3 Stunden 45! Ob das noch ein Lesegenuss ist, sei dahin gestellt.

Im Umkehrschluss bedeutet das für den Kollegen Brown: Um den Leser 17 Stunden mit der Schnellesestechnik zu unterhalten, muss das nächste Buch 3.400 Seiten haben ...
Da freut sich Frank Schätzing.

Mal sehen, ob sich das alles durchsetzt.

Kirk Ende.

(Die im obigen Text eingebauten eventuellen Rechen- und Logikfehler dienen der Prüfung und Unterhaltung des Lesers und sind allesamt beabsichtigt)



Donnerstag, 6. Februar 2014

The next big thing

Noch vor zwei Jahren war die häufigste Frage (neben: Wieviel verdienst du mit deinen Büchern?):
Gibts deine Geschichten auch als ECHTES Buch?

Dank Create Space gibts tatsächlich bis jetzt zwei echte Bücher von mir (Latent Doof und Dunkle Geschichten II). Das Problem: die Frage wird nicht mehr gestellt. Waren eBooks vor zwei Jahren noch eine Randerscheinung für technophile Nerds, die sich die Augen beim Lesen am Bildschrim kaputt machten und ja sowieso nur eBooks lasen, um Schweinkram wie SoG im Bus lesen zu können ohne aufzufallen, haben sich die Dinge entwickelt.
EBooks sind gesellschaftsfähig geworden. EBooks sind COOL. Leser haben eine Riesenauswahl und dank Leseproben und Rezensionen lässt sich die Spreu vom Weizen trennen.

Find ich super. Aber wie geht es jetzt weiter? Wie kann man das Leseerlebnis noch verbessern?

Wie bei jeder sich entwickelnden Technologie gibt es darauf erst mal zwei Antworten:

Multimedia und Flatrate

Was bei Musik und Film funktioniert, muss doch auch beim Buch klappen. Hierzu möchte ich zwei Konzepte beleuchten:

Booktrack:

Wir alle lieben Bücher. Zum Lesen gehört gute Musik, Ruhe und ein Glas ___ (bitte Lieblingsgetränk einfügen)

Warum also nicht Musik direkt in die Buchdatei einbauen. Mit einem Tablet lese ich sowieso am liebsten mit Stöpseln in den Ohren und guter Musik. Booktrack geht hier einige Schritte weiter. Warum sollte die Musik nicht auch zum Buch passen, besser noch, warum sollte die Musik die Szenen des Buches nicht wie ein Soundtrack untermalen? Und noch weiter: warum sollte die Geschichte nicht mit passenden Geräuschen und einem Klangambiente zu genießen sein? Hier spalten sich die Geister. Muss ich einen Schuss hören, wenn der Mörder im Krimi die erste Leiche produziert? Muss ich die quietschende Kellertür hören, wenn das Opfer des Monsters dort hinunter geht? Jeder liest individuell.
Ich habe eine Leseprobe bei Booktrack vertont. Und es hat echt Spaß gemacht, die Auswahl an Sounds ist riesig und für jedes Genre ist was dabei.

Das Resultat könnt ihr euch hier anhören (nur für Firefox und Google Chrome-Browser optimiert):



 Keine Zeit zum Sterben

http://cdn.booktrack.com/studio/index.html#!/bookshelf?booktrackId=54c478d6bc0b48f2be8d23096ec0c518

Was mich an der Sache nervt, ist der kleine Pfeil neben dem Text, der meine Lesegeschwindigkeit angibt. Die kann man zwar einstellen, aber das Gelbe vom Ei ist das (noch) nicht. Außerdem dauert es beim Umblättern, bis die Sounds geladen werden. Was meint ihr?

Readfy

EBooks ausleihen kann man ja schon länger über Onleihe und Co. Auch eine Flatrate gibt es, z.B. über Skoobe. Readfy ist ein StartUp, das ab morgen 15.000 Titel gratis anbietet. ABER: mit Werbung!

Als damals das Privatfernsehen aufkam und die Werbung mitten im Film gezeigt wurde, statt zwischen den Sendungen, war das für mich der Untergang des Abendlandes. Ich hasse Werbung, egal wie individuell sie auf mich zugeschnitten ist. Und jetzt auch noch Werbung beim Lesen?
Auf der anderen Seite kann man sagen, dass wir uns ja beim Lesen von Internetseiten auch an Werbung gewöhnt haben. Kann man das nicht in Kauf nehmen, wenn man dafür gratis lesen kann? Ist das nicht eine geniale Strategie gegen Buchpiraten?
Readfy wird später noch zwei Flatrates einführen, eine mit weniger Werbung und eine ganz ohne. Das Interesse war so groß, dass der Start des StartUps (lol) vom 03. auf den 07. Februar 2014 verschoben wurde, weil die Server unter dem ersten Ansturm down waren. Ich bin gespannt, wie es morgen anläuft und werde es natürlich für euch testen.

So, jetzt habe ich noch einen Tipp für die Autoren unter uns. Ich hatte immer zwei Träume:

1. Ich wollte, das mein Handy ein cooles Geräusch macht, wenn ich ein Buch verkauft habe. Klingt etwas verrückt, zugegegeben. Aber ich habe es hingekriegt. Wenn man Novelrank mit einem RSS-Reader in Google Mail koppelt und diese Notifikationen an das Handy weiterleiten lässt, klappt es. Leider höre ich das coole Geräusch noch viel zu selten. Schätze, Dan Browns Handy wäre nach zwei Minuten leer. Ich arbeite dran.

2. Ich wollte, dass ich immer und überall mit allem, was irgendwie Internetzugang hat, schreiben kann. Und zwar so, dass ich jede Geschichte zum Beispiel auf dem Computer in meinem Arbeitszimmer schreibe, wenn ich Bock habe, auf dem Handy im Bus, auf meinem Tablet im Garten und und und.
Wisst ihr was? Das geht. Im App-Shop von Google Play bin ich auf eine App gestoßen, die das kann.

Sie heißt "My writing spot" (Einfach mal bei Google Play suchen). Genial. Natürlich muss man die Geschichten später noch durch Papyrus jagen, aber für die Rohfassung reicht es. Seht es euch mal an. Die Vollversion kostet knapp drei Euro und die App arbeitet absolut zuverlässig. Natürlich kann man jetzt sagen, man will seine Geschichten nicht in irgendeine Cloud laden, aber die App benutzt Google Docs dafür. Man kann auch jederzeit den Text auf seinem Computer speichern und wenn das nicht geht, sich selbst per Mail senden. Außerdem speichert sie automatisch. Ich finds super.

So, jetzt erst mal Kirk Ende. Würde mich freuen, eure Meinungen zu hören.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Weihnachten? Na, herzlichen Glückwunsch ...

Du findest Weihnachten

 Latent Doof?

Dann wünsche ich dir

 Mörderische Weihnacht

sowie
einen guten Rutsch

und für 2014:

 Mehr Zeit


He, ist nur Spaß. Ich möchte mich bei euch allen bedanken, die ihr diesen Blog lest, abonniert habt, kommentiert und teilt. Bei all meinen Lesern und Autorenkollegen. Bei meinem Verlag Droemer Knaur und Neobooks, ferner bei all meinen Freunden, meiner Familie und meinen Kollegen, die mir geholfen haben.

Ihr seid großartig und ich freue mich darauf, im nächsten Jahr mehr Geschichten für euch schreiben zu dürfen.



Kirk Ende



Sonntag, 1. Dezember 2013

Kirk Spaders geheimes Autorenhandbuch Finale - Teil 6: Sei ein Schwamm

Gestern habe ich den Film "Apollo 18" gesehen. Ich wusste vorher, dass der Film keine guten Kritiken bekommen hatte. Es geht um eine Mondlandung, die offiziell nie stattgefunden hat, von der aber zufällig 84 Minuten "geheimes" Filmmaterial aufgetaucht sind, die die Ereignisse auf dem Mond beschreiben. Erinnert sehr an "Blair Witch Project" und ähnliche Pseudo-Doku-Reißer. Klischees habe ich da gesehen, verwackelte Handkameraaufnahmen und auf altes Kodachromeformat gemachtes Material. Eigentlich albern.
Trotzdem hat der Film FÜR MICH funktionert. Ich habe am Ende vor dem Schirm gesessen und war irgendwie beeindruckt. Jeder Hardcore-Horrorfan wäre bei dem Ding eingeschlafen. Bin ich aber nicht. Mich kann man mit im absoluten Dunkel eines Mondkraters im Blitzlicht auftauchenden Leichen in Raumanzug noch zum Zucken bringen.

Was lernen wir daraus? Es wir immer Leute geben, die unsere Geschichte zu schwach finden (Wie, Liebe - warum kein Sex?) oder zu hart (Weniger Blut, mehr Spannung hätte der Geschichte gut getan).
Ergo: Man kann es nicht allen recht machen.

Macht ja nichts, aber: Man muss wissen, WEM MAN ES RECHT MACHEN WILL!

Ich habe ein Konzept für eine Geschichte in der Schublade, deren Titel lautet:


Sexmutantenhorrorzombiemassaker

Etwas sperriger Titel, zugegeben, trifft aber gleich drei beliebte Genres: Thriller, Horror, Sex (Na ja, bei mir wäre es natürlich eine Satire auf diese Genres).

Ich wette, das Ding würde die Top 100 bei Amazon schaffen. Weil es so richtig Mainstream ist. Wenn ich da noch Chick-Lit mit reinbekäme und eine rührende Liebesgeschichte wäre ich Ende nächsten Jahres berühmter als E. L. James und Dan Brown zusammen. 
(Ich nehme noch Wetten an;-)

Also: Der Künstler in dir will das schreiben, was die Schreibdrüse in deinem Gehirn dir sagt. Der gewinnorientierte Teil sagt: Schreib erst mal Mainstream, wenn das klappt, kannst du den anderen Schmus immer noch schreiben. Dein Logiksektor sagt: Erst mal fürs Brot schreiben, damit Geld reinkommt.

Ich sage (könnt ihr gerne zitieren): LASS DEIN HERZ ERZÄHLEN

Löse dich von dem ganzen Lametta, Geblinke, Geglitzer und Weihnachtsbaumschmuck, mit dem sich die meisten anderen Autoren umgeben. Werd wieder einfach Tannebaum. Hör auf, Blogs über deine Erfolge zu schreiben, poste keine Rankings, stell keine Leseproben bei Twitter ein, werde wieder das, was ein Erzähler sein sollte:

Ein Mysterium

Dieser Tipp ist die Essenz, das Konzentrat aller uralter Weisheit, der Stein der Meisen*, alles, was du wissen musst. Früher habe ich fanatisch Perry Rhodan gelesen. Ich wusste, welche Zahnseide Atlan benutzt, womit Gucky sein Fell pflegt und Perry Rhodan seinen Zellaktivator zum Glänzen bringt. Was ich nicht wusste: 
Wer zur Hölle sich diese ganzen Geschichten ausgedacht hatte. Welcher Autor steckte hinter den ganzen Namen auf den Heften? Wer hatte die ganzen Zeichnungen von den Raumschiffen in den Büchern gemacht? Gab es die wirklich? Wer dahinter steckte: Für mich ein Mysterium. Und ehrlich, ich habe die Geschichten geliebt und wollte gar nicht wissen, wer dahinter steckte. 

Selfpublishing scheint zu heißen, dass du zum Star werden musst. Musst du aber gar nicht. 

Schreib einfach, was du schreiben willst. Dann publiziere es, mach es bekannt und schreib die nächste Geschichte. Und die Nächste. Der Leser wird merken, dass da jemand seine eigenen Geschichten liebt und dafür wird er dich lieben. Auch wenn er gar nicht wissen will, wer du bist. Sei ein Mysterium.

(Der mysteriöse Kirk wird euch später mal schreiben, ob das geklappt hat)

Jetzt aber zurück zum Thema: SEI EIN SCHWAMM

He, das Spongebob-Kostüm brauchst du jetzt nicht. Ich meine damit: Saug alles an Wissen auf, an das du kommen kannst. Du bist kein Autoren-Azubi! NOCH nicht. Du bist ein Autoren-Baby, das gerade Laufen lernt. (Übrigens, meine Standard-Antwort auf die blödesste aller Fragen: "Was verdienst du mit deinen Büchern denn?" lautet: "Was hast du denn im Laufstall/Kindergarten/der Grundschule/ etc. verdient?" Dann ist Ruhe.) 
Autor werden dauert. Wie Meister werden. Wie Papst werden. Geht nicht in drei Jahren. Das muss klar sein. Auch wenn alle anderen an dir vorbei laufen und Kohle ohne Ende scheffeln: WARTE. LERNE. 
Denn alle Autorenbabies, die an dir vorbei auf Amazon-Rang 1 getorkelt sind, werden in zwei Jahren nicht mehr da sein. Weil sie Sexmutantenhorrorzombiemassaker geschrieben haben.
Du schreibst aber anders. WWeil du vorher alles gelernt hast, was mit Schreiben, publizieren und dem gesamten verdammten Weltmarkt für E-Books zu tun hat. Du hast englische Publikationen darüber gelesen, kennst die Entwicklung von E-Books in den USA so gut wie alle E-Reader-Modelle, die auf Tonga angeboten werden. J.A. Konraths "Newbies Guide" kannst du komplett auswendig. 
Und wenn du dann noch drei bis fünf gute Geschichten publikationsreif hast, dann kannst du starten.

Bis dahin gibt es nämlich auch ein nennenswertes Publikum, das E-Books, Selfpublisher oder Kurzgeschichten lesen will. In den USA liegt der Marktanteil von E-Books bei rund 30%. Bei uns vielleicht bei 5%. Also: Mach erst die Ausbildung.

So, genug geweisheitet. Dies war der letzte Teil des geheimen Autorenhandbuches. Aber es war nicht das Ende. Kirk Spaders geheimes Autorenhandbuch wird es als Buch und E-Book geben. Wann?

Wenn ich Sexmutantenhorrorzombiemassaker fertig habe!

Nein, im Ernst, ich denke das Handbuch werde ich nächstes Jahr beginnen und 2015 veröffentlichen.

Bis dahin empfehle ich:

 Amazonfür untern Baum, bzw.


Latent Doof: Roman (KNAUR eRIGINALS)für den Reader, oder

Mörderische Weihnacht überall: Zwölf Weihnachtskrimis quer durch die Republik (KNAUR eRIGINALS)

Frohe Weihnachten schon mal an dich. 

LG Kirk

* "Stein der Meisen" war kein Schreibfehler. Wollte "Weisheit" und "Weisen" nicht in einer Zeile haben. Vermeide Wortwiederholungen.

Freitag, 1. November 2013

Morgen ist Heute nur noch von Gestern.

Smartphone: Guten Morgen, Kirk. Es ist fünf Uhr morgens, leichter Schneeregen, die Temperatur beträgt minus zwei Grad Celsius. Hier die Schlagzeilen: Der amerikanische Prä ...

Kirk: Halt die Klappe.

Smartphone: Ich glaube, ich habe dich nicht verstanden. Hier die Schlagzeilen: Der amerkanische Prä ...

Kirk (sauer): Alarm abschalten!

Smartphone (pikiert): Nicht in diesem Ton, bitte. Hier die Schlagzeilen: Der amerikanische Prä ...

Kirk (tastet nach dem Ausschalter des Smartphones): Ich hab gesagt, du sollst ruhig sein!

Smartphone (aktiviert Vibrationsalarm und entfernt sich dadurch von der tastenden Hand): So nicht! Hier die Schlagzeilen: Der amerikanische Prä ...

Kirk (stinksauer, steht auf, nimmt das Smartphone und wirft es aus dem Fenster, draußen ist es saukalt, ach ja, das wissen wir ja schon): Ha! Damit hast du nicht gerechnet, du Plastikstalker!

Smartphone (steckt in einer Schneewehe und denkt nach): Hm.

Kirk (es hat an der Tür geklingelt, macht die Tür auf, schlaftrunken): Hä?

Nachbar (topfit an diesem Morgen, wie immer): Moin Kirk, hier, das lag vor deinem Fenster. Ciao.

Kirk (starrt angewidert auf das Smartphone): Mist.

Smartphone (triumphierend): NäNäNä NäNä Näääää! Und hier die Schlagzeilen: Der amerikanische Prä ...

Splitterndes Plastik, lauter Knall, irres Auflachen.

Ende

Ja, die Technik hat uns voll im Griff. Die Frage ist, ob sie uns das Leben erleichtert oder zur Hölle macht.
Deswegen kreisen viele meiner Geschichten auch um "fortgeschrittene" Technologien, wie zum Beispiel die Geschichte "Deadly Devices" in meiner neuen Kurzgeschichtensammlung "Dunkle Geschichten 2".
Was passiert, wenn jemandem so etwas wie Googles Datenbrille auf die Augen gesetzt wird, OHNE das er es selber merkt? Was könnte man dann alles da einspielen?

Heute habe ich gesehen, dass man 3D-Drucker mittlerweile zu relativ zivilen Preisen kaufen kann. Zusammen mit einer Scannereinheit kriegt man so ein Ding für etwas über 1.000 €. Vor ein paar Monaten lagen die Teile noch bei 5.000 €. Man kann damit etwas scannen und direkt reproduzieren. Für die Science Fiction-Fans unter uns klingt das bekannt. "Replikatoren" nennt man das. Auch darüber könnte ich eine Geschichte schreiben. Faszinierend ist im Moment, dass die Realität die Fantasie fast jeden Tag überholt.

Der ganze Fortschritt hat aber auch seine Schattenseiten, wie gesagt. Nachzulesen hier:

Dunkle Geschichten 2

und hier:

Futurehome: Schatz, wie war nochmal das Passwort für den Kühlschrank? (Kirk Spaders Lachfaltenmanufaktur)

Über eine Rezension würde ich mich übrigens sehr freuen.

Zur Zeit schreibe ich Charon 2 und ein paar Gratis-Weihnachtsgeschichten. Freut euch drauf.

Kirk Ende.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Latent prominent

Ich war auch da. Auf dieser Messe in Frankfurt, wo es auch Bücher gibt. Und Nippes, Postkarten, Do-it-yourself-Falthocker, Spielzeug, lustig verkleidete Menschen, überforderte Standnomaden und ... mich.

Viel zu warm angezogen mit einer dieser Softshell-Jacken, die bei Amazon fünf Sterne von irgendwelchen Wochenend-Stöckepieksern bekommen haben, aber draußen zu dünn und drinnen zu heiß das Ding. Gut, ich hätte sie ja ausziehen können. Hab ich später auch. Außer mir, Deutschlands bekanntestem unbekannten Autor waren noch gefühlt alle Bewohner Europas und Brasiliens da.

Ganz alleine irrte ich durch die Hallen, versuchte am Droemer Knaur-Stand einen Kaffee zu bekommen, erschöpft, dehydriert, dem Tode nah. Antwort: "Äh, das ist hier eigentlich nur für Autoren und Angestellte des Verlages." Aha. "Ich bin hier Autor", sagte ich mit einer Stimme, die die Vitrinen in der gesamten Halle vibrieren ließ. "Oh, Möchten Sie einen doppelten Cappuccino oder Espresso?" Geht doch. Latent prominent, der Kirk. Habe dann aber nur einen Kaffee genommen. Und jemanden getroffen:



Iny Loretnz, beide supernett (Danke für das Foto).

Dann weitergeirrt, vorbei an Atze Schröder, von dem in dem Gewühl nicht mal eine Locke zu sehen war, runter in die Comic-Abteilung. Wegen dem hier:




Ralph Ruhte, der genialste deutsche Cartoonzeichner (finde ich). Guckstu: www.ruthe.de

Weitergehetzt zum Diskussionsforum. Ging um Selfpublisher. "Alles Schrott?" war die Frage. Gute Antworten von Emily Bold und Nika Lubitsch. Dafür steinbeißerische Ansichten seitens des Literaturbetriebes. Schade. Da ist noch eine Menge zu tun. Von beiden Seiten.

Nach acht Stunden spürte ich meine Beine nicht mehr und schwor: Nie wieder! Genau wie letztes Jahr. Nächstes Jahr will ich da nicht alleine rumlaufen. Also, wer Lust hat, meldet euch. Dann gehen wir zusammen dahin und holen uns einen doppelten Cappuccino.