Dienstag, 16. Juli 2013

Kirk Spaders geheimes Autorenhandbuch Teil 1

Liebe Leser, liebe Autoren,

bisher habt ihr in diesem Blog eine Menge konfuses Zeug zu lesen bekommen. Das wird sich jetzt ändern.
Deswegen fange ich heute mit Kirk Spaders geheimen Autorenhandbuch an. (Warum geheim? Erkläre ich später)
Es wird regelmäßig essentielle Tipps, gutgemeinte Ratschläge und neue Erkenntnisse aus meinem Autorenleben an euch weitergeben. Jeder, der das liest, wird genau wie ich, besser schreiben, jeden Tag 10-20 Seiten schaffen, reich, schlank und berühmt werden, einen Verlag finden und jedes Jahr in eine Verfilmung seiner Bücher ins Kino gehen können.

Erstens werde ich über meine bisherigen Erfahrungen im Selfpublishing berichten. Ich wollte das eigentlich erst tun, wenn ich reich und berühmt bin, aber eine meiner Erfahrungen ist, dass das wohl noch dauern kann.
Aber ich habe eine Menge gelernt, seit ich 2011 meine erste Geschichte in die Welt geschickt habe.

Ich bin keiner der Autoren, die bereits vier Monate vor ihrer Geburt angefangen haben, Kurzgeschichten auf die Innenseite der Fruchtblase ihrer Mutter zu schreiben. Bei mir hat es etwas länger gedauert. Und das war auch gut so.

Die wichtigste Frage war und ist: Kann ich schreiben? Man könnte diese Fähigkeit als Grundvoraussetzung betrachten.
Natürlich können die meisten schreiben, aber: will das auch jemand lesen?
Viele können unter der Dusche singen, aber will das auch jemand hören? Wie findet man das heraus?

Lösung: Karaokebar
Bar voller als vorher - Talent
Bar leerer als vorher - kein Talent oder die Bar hat mittlerweile geschlossen
Bar bleibt auf Dauer geschlossen - verlasse das Land und höre auf zu singen

Ganz ähnlich ist es mit dem Schreiben:

Ich wusste nicht, ob ich es konnte, ob das jemand lesen wollte und ich hatte keine Lust auf Kritik.

Die einfache Lösung war: ich habe gar nicht erst angefangen damit.

Das war toll, ich brauchte mir keine Sorgen zu machen. Aber dann passierte es. Es war 2006, ich war mit meiner Familie im Urlaub auf Mallorca und saß am Pool, als jemand von innen an meine Schädeldecke klopfte (Nein, es war kein Kater).
Es war ein Protagonist. Ich habe ihm gesagt, er solle mich in Ruhe lassen, weil ich Urlaub hatte. Hat er aber nicht. Also habe ich mir ein Ringheft mit Spiralbindung DIN A 5 und einen Kuli besorgt.
Dann habe ich losgeschrieben und war nicht mehr ansprechbar. Der Protagonist war erst mal zufrieden. Das Manuskript ist immer noch nicht fertig, aber ich habe den Kerl zwischen den Seiten eingefangen, damit Ruhe war. War aber nicht. Es kamen immer mehr Protagonisten, die in eine Story wollten. Ja, so ist das als Autor, die Geschichten bilden sich und kommen einem in den Kopf. Ganz von selbst.

Also musste ich rausfinden, ob ich wirklich Talent habe.
Am besten erst mal klein anfangen.
Aber wo?
Ha! Amazon. Wie wäre es, wenn ich erst mal eine Rezension schreiben würde und dann sehe, ob jemand "hilfreich" anklickt. Gesagt, getan. Glaub mir, die ersten "Hilfreich"-Klicks taten meiner Seele gut. ich wurde mutiger und schrieb Rezensionen über Uhren, Sonnenschirme und Schweizer Taschenmesser bei verschiedenen Verbraucherportalen, sprich "Dooyoo", "Ciao" und "Yopi". Da gab es jeweils eine ganze Community, die Rezensionen bewertete und kommentierte.
Und das sind richtig nette Menschen, die mich wahnsinnig motiviert haben, weiterzumachen.
Natürlich habe ich auch einige "Nicht hilfreich"-Klicks bekommen und mich schwarzgeärgert, diesen verdammten Trollen gewünscht, ihnen möge wochenlang grüner Schleim aus den Ohren laufen und ... aber das gehört dazu. Es ist wie bei einer Auster, praktisch die erste Schicht der Perle, die einen schon etwas härter macht. Außerdem musste ich zähneknirschend zugeben, dass manche Kritik gerechtfertigt war.

Der nächste Schritt war groß. Mutig. Ich hatte positives Feedback, aber nicht von Profischreibern.
Die fand ich bei Suite 101. Dort musste man sich mit einem Text bewerben, damit man dort Artikel schrieben durfte. Es gab Redakteure! Ich schrieb einen Text über Armbanduhren in 2008 und reichte ihn ein. Und ich wurde angenommen! Ich hatte es geschafft! Ich war Profiautor, ich war wie Hemingway, Homer, Fleming! Nein, war ich nicht. Gleich der nächste Artikel wurde wegen Fehlern bemängelt und ich stellte fest, dass ich eine Kleinigkeit vergessen hatte: Schreiben ist auch Handwerk und Rechtschreibung ist kein Goodie, sondern essentiell.

Damit lernte ich die nächste Lektion: ich musste lernen. Ich verstand, dass ich nicht innerhalb von drei Wochen Bestsellerautor werden konnte. Erst die Ausbildung. Da ich keinen Meister hatte, wurde ich Autodidakt. Viel gelesen habe ich immer schon und ich glaube, das ist für einen angehenden Autoren eine wesentliche Voraussetzung. Lesen ist Erfahrung in Dosen (das könnt ihr gerne zitieren). Und diese Erfahrung kann man nicht selbst machen.

So, genug für heute. Falls irgendjemanden mein weiser Rat interessiert, bitte ich um Rückmeldung, egal ob Facebook-Likes, Kommentare, oder selbstgebackene Torten (Erdbeeren mag ich am liebsten)

Und warum "Kirk Spaders geheimes Autorenhandbuch"? Ist doch klar, ich erzähle das Ganze nur dir und du erzählst es nicht weiter, oder?





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