Mittwoch, 28. August 2013

Kirk Spaders geheimes Autorenhandbuch - der ultrageheime fünfte Teil

Komm mal ganz nah an den Monitor ran. Also, was ich heute verrate ist so geheim, dass es außer uns beiden absolut niemand wissen darf. Also bitte erstmal:

Tür abschließen, oder das Notebook mit in den Besenschrank nehmen (aber nicht mit unter die Dusche. Ach, das war klar? Angeber).

Erledigt? Sehr gut. Ich schreibe auch ganz leise, damit es nicht so viel Krach macht beim Lesen.

Jemand hat mal gesagt: Schriftsteller ist man, wenn man ohne Schreiben nicht leben kann. Ich habe mal gesagt: Ich schreibe nicht um davon leben zu können, sondern weil ich ohne schreiben nicht leben könnte. Passt. Also, heute geht es um Motivation, mal wieder. Weil es wichtig ist. Ganz ehrlich, welcher Mensch setzt sich nach acht oder mehr Stunden Arbeit vorm Bildschirm im Büro sechs Stunden später wieder vor einen Bildschirm, um erfundene Geschichten aufzuschreiben, eine Tüte Chili-Chips zu essen und um zwei Uhr nachts ins Bett zu taumeln (und dann nicht einschlafen zu können ,weil Ideen heranfluten) Das macht doch kein normaler Mensch. Korrekt.
Es gibt also zwei Möglichkeiten: Entweder Autoren sind keine normalen Menschen oder sie sind doch normale Menschen, die unglaublich viel Leidenschaft und Besessenheit für das Schreiben haben.

Die Wahrheit: Wir sind keine normalen Menschen UND haben unglaublich viel Leidenschaft und Besessenheit für das Schreiben.

Nachdem mir das klar geworden ist, habe ich überlegt, was ich eigentlich mit dem Schreiben erreichen will. Erst dachte ich, da oben in meinem Kopf haben sich mittlerweile so viele Geschichten angesammelt, wie in einem vollen Stausee und das muss alles raus. Stimmt. Danach habe ich darüber nachgedacht, ob ich schreibe, um auf dieser Welt eine Spur zu hinterlassen. Etwas, das bleibt. Auch wenn es mich nicht mehr gibt, will ich das Menschen lesen was ich geschrieben haben, wie ich "getickt" habe. Stimmt auch.
Heute habe ich noch was gedacht: Ich will nicht nur irgendein Buch schreiben, ich will keine Weltliteratur schreiben, keine hochgeistigen Geschichten. Nein, ich will das schaffen, was Menschen wie J.K. Rowling, Ian Fleming, George Lucas, Disney oder Gene Roddenberry geschafft haben: Ein ganz eigenes Universum erschaffen und möglichst viele Leser unterhalten.

"Der ist größenwahnsinnig", denkst du. Stimmt vielleicht. Aber warum klein denken? Ich könnte auch ein Kochbuch mit Rezepten für die Zubereitung von Nahrung für laktoseintolerante blaue Siamkatzen schreiben, die Höhenangst haben. Sagen wir zehn Seiten leckere Rezepte für nur 8,99 €.
Der Unterhaltungswert eines derartigen Buches liegt bei Null. Warum nicht etwas Großes schreiben? Wer viel Großes liest, kann das. Und gleichzeitig erhöht man den Anspruch an die eigene Arbeit. Man tut das, was man will. Das macht Spaß. Und wenn es eine Serie wird, super.

Ob ich mit der Einstellung Recht habe, mögen nachfolgende Generationen beurteilen.

Bein nächsten Mal reden wir darüber, ob man Genre schreiben sollte und ob man überhaupt noch etwas Neues schreiben kann. Gibt ja schon alles. Gibt ja schon alles. Gibt ja schon alles.

So, jetzt kannst du aus dem Schrank wieder raus und schreiben. Oder lesen.

So was zum Beispiel: Niegelnagelneu in Papierform: