Dienstag, 26. Juni 2012

Der Sommer steht vor der Tür ...

... Zeit, die Badelatschen von der Wäscheleine zu nehmen. Es gibt Neuigkeiten zu "Latent Doof", die ich euch gerne mitteilen möchte:

1. Das Buch wird 2014 verfilmt und in die Kinos kommen (Ha, erwischt, stimmt natürlich nicht, aber zusammengezuckt seid ihr jetzt schon, oder?)

Mal im Ernst, also

1. Es gibt eine erste Rezension bei Amazon zu dem Buch, die ich euch nicht vorenthalten möchte:


Die hilfreichsten Kundenrezensionen
Von Moon
Von Amazon bestätigter Kauf
Inhalt:
Tom Baum ist ein verwöhnter, nichtarbeitender Single, der lange Zeit nur vom Geld seines reichen Patenonkels lebte - bis dieser stirbt und Tom genau einen Euro vermacht. Den soll er innerhalb eines Jahres in eine Million umwandeln, sonst gibt es kein Erbe. Aber nicht nur das macht ihn zu schaffen, sondern auch seine Krankheit: für Momente seines Lebens schaltet sich seine Intelligenz ab und er hat keinen Einfluss mehr auf die Dinge, die er tut. Sehr unangenehm, wenn man eine Million verdienen muss und sich zudem noch in die heiße Nachbarin verguckt hat. Und das ist erst der Anfang - Tom braucht dringend seine Intelligenz!

Meine Meinung:
Bei Amazon wird Kirk Spader als Nachfolger von Tommy Jaud gehandelt: idiotisch, abstrus und lustig. Vielleicht kommt dieser Vergleich auch daher, dass man bei Tom Baum unwillkürlich an den Protagonisten Simon Peters von Jaud denken muss.
Und beide verstricken sich in wirklich wahnwitzige Abenteuer, aber Spader legt hier mächtig einen Zahn zu und hängt seinen Kollegen in Sachen Wahnsinn weit ab.
Er schickt seinen "Helden" von einer verrückten Aktion zur nächsten: fängt es noch recht harmlos mit einem Besäufnis bei Edeka an so wird es mit der Zeit immer absurder und unglaubwürdiger - aber unterhaltend!

Selbst kriminelle Aktivitäten werden hierbei nicht ausgelassen, denn im Handlungsort Münster geht zudem ein Giftmörder um, der sich immer verdächtig nahe an Tom hält. Oder ist er es sogar selbst?

Von Gehirnakrobatik bis Grabschändung wird nichts ausgelassen bis zum absolut verrückten Finale, das einen nur amüsiert und teilweise auch ungläubig mit dem Kopf schütteln lässt.

Auch die Personen, die sich in diesem Roman tummeln, übertreffen alles: Betrüger, Kredithaie, eremitische Technikfreaks und Cops, die schnell zur Waffe greifen.
Und mittendrin Normalo Tom, der allerdings auch nicht so normal ist. Geld verdienen? Fehlanzeige. Naivität? Volle Punktzahl. Und doch mag man ihn - irgendwie. Aber es gibt nur einen vollen Sympathieträger: Terror. Wer das Kerlchen nicht mag, dem kann ich nicht helfen.

Doch dieses Bataillon an verrückten Charakteren schafft einen unterhaltenden, kurzweiligen Roman, den man allerdings nicht zu ernst nehmen sollte. Auch wenn hinter all dem eine wahre Krankheit steckt.

Perfekt ist das Buch dennoch bei weitem nicht: die Story ist abgedreht, aber mein Humor wohl noch mehr, denn auch wenn es unterhaltsam ist, richtig lachen (wie ich es mir wünschte) musste ich nie. Wobei eine Szene schon haarscharf daran vorbeischrammte.
Auch konnte ich, wie oben angedeutet, zu den Charakteren so gut wie keine Bindung aufbauen, weil alles einfach zu absurd war.

Ich habe mich zwar gut amüsiert, aber es hat einfach noch einiges für mich gefehlt. Vor allem eines: Glaubwürdigkeit. Dafür, dass alles recht normal aufgebaut wurde, wurde gegen Ende hin alles zu abstrus, einen Ticken mehr Realitätsnähe hätte sicherlich nicht geschadet, auch wenn es sicher so vom Autor gewollt war. Aber mir war es etwas too much.
Dennoch, alles in allem: lesenwert und unterhaltsam! Wenn auch fernab der Realität.

Die Originalrezension findet ihr in dem absolut lesenswerten Blog unter www.thoughtsofmoon.de


2. Auf Lovelybooks gibt es eine Leserunde zu Latent Doof, bei dem ihr Freiexemplare des eBooks ergattern könnt, wenn ihr bis zum 28.06.2012 mitmacht: http://www.lovelybooks.de/leserunde/Neobooks-Latent-Doof-Roman-von-Kirk-Spader-957936814/?liste=modern

3. Und hier findet ihr ein Interview von mir auf dem "roten Teppich": http://www.droemer-knaur.de/magazin/Auf+dem+roten+Teppich%3A+Kirk+Spader.7786443.html

So, das war es erst mal. Ich schreibe gerade "ernstere" Sachen, die ihr demnächst auf Amazon lesen könnt.

Wünsche allen Lesern meines Blogs, dass der Sommer durch die Tür kommt.


Freitag, 8. Juni 2012

Jetzt geht das wieder los ...

Samstag, 09.Juni 2012

Es ist 20:45 Uhr in Deutschland und ich frage mich, ob jemand eine Neutronenbombe gezündet hat, die nur Gebäude und geparkte Autos verschont hat. Kein Mensch auf den Straßen. Ein Pizzalieferantenauto von der Größe eines Altpapiercontainers zieht mit gefühlten 200 Sachen an mir vorbei. An den Oberkanten der Türen stecken pro Seite 20 kleine Deutschlandfähnchen. Stimmt, da war ja was. Europameisterschaft. Heute spielen wir. In spätestens zwei Stunden werden sich die Straßen mit siegestaumelnden Fußballfans füllen, vollbärtige Autofahrer mit Fahne und Fähnchen, die ihre Hupen so lange betätigen und brüllen, bis sie den zweiten Stimmbruch ihres Lebens haben. Oder eben nicht. Alternativ (daran will ich gar nicht denken) füllen sich die Straßen mit Menschen, die aussehen, als ob sie gerade von einer Beerdigung kommen. Mobile Psychologen betreuen die Menschen auf der Straße wie nach einer Naturkatastrophe, Tankstellen verkaufen den letzten Rest Alkohol. Obwohl, den verkaufen sie ja auch, wenn wir gewinnen.
Fußball ist klasse, schweißt die Menschen zusammen, alle kennen während der EM nur noch ein Thema, es wird gewettet, geflucht und gefiebert. Adipöse Rentner, die im Leben noch nie vor einen Ball getreten haben wissen plötzlich nicht nur, wie dieses Land am besten zu regieren sei, sondern auch, warum Jogi Löw verdammt noch mal immer alles falsch macht.

Während der EM liest natürlich kein Mensch.Alle sitzen stundenlang vor dem Fernseher. Aber das kann sehr böse enden. Die amerikanische Forschergruppe, die diese ganzen Studien durchführt, die immer in den Zeitungen stehen, hat festgestellt, dass Lesen besser ist als Fernsehen. Die Studie hat soviel Geld gekostet wie das jährliche Bruttosozialprodukt von Hessen. Fernsehen führt zu Kopfschmerzen, Hämorrhoiden und wenn man während der Werbung schielt, und dann der Film wieder anfängt, bleiben die Augen über Kreuz stehen. Ehrlich, warum sollte man das riskieren? Lesen macht schlank, schön und glücklich, wie eine andere amerikanische Forschergruppe bei einer Umfrage mit zwei rüstigen Hunderteinunddreißigjährigen zweifelsfrei beweisen konnte. Diese Umfrage hat nur zwei Tassen Kaffee und vier Donuts gekostet.

Also: EM gucken ist in Ordnung, danach wird aber der Fernseher ausgemacht und ein gutes Buch gelesen. Das hier zum Beispiel:


Tom Baum ist Single, aber das soll sich bald ändern. Er hat sich unsterblich in seine neue Nachbarin Sirena verliebt. Doch es gibt drei Probleme, die seinem Glück im Weg stehen: Er leidet an etwas, das er selbst als »Latent doof«-Syndrom bezeichnet, außerdem ist er pleite, und um das Erbe seines Onkels anzutreten, muss er erst mal selbst ein kleines Vermögen verdienen. Dann ist da noch Dr. Dom, der neue Freund von Sirena, ein zwielichtiger Arzt, der Tom die Heilung seiner Krankheit verspricht. Tom erlebt haarsträubende Abenteuer mit einem debilen Gedächtnistrainer, wahnsinnigen Nachbarn und seiner Halbschwester. Am Ende ist die Frage, ob Tom »latent doof« ist oder vielleicht alle anderen.


Und nach dem Lesen bitte weiterempfehlen, es ist zwar ein Geheimtipp, aber wir wollen mal nicht so sein, nicht wahr?