Viel zu warm angezogen mit einer dieser Softshell-Jacken, die bei Amazon fünf Sterne von irgendwelchen Wochenend-Stöckepieksern bekommen haben, aber draußen zu dünn und drinnen zu heiß das Ding. Gut, ich hätte sie ja ausziehen können. Hab ich später auch. Außer mir, Deutschlands bekanntestem unbekannten Autor waren noch gefühlt alle Bewohner Europas und Brasiliens da.
Ganz alleine irrte ich durch die Hallen, versuchte am Droemer Knaur-Stand einen Kaffee zu bekommen, erschöpft, dehydriert, dem Tode nah. Antwort: "Äh, das ist hier eigentlich nur für Autoren und Angestellte des Verlages." Aha. "Ich bin hier Autor", sagte ich mit einer Stimme, die die Vitrinen in der gesamten Halle vibrieren ließ. "Oh, Möchten Sie einen doppelten Cappuccino oder Espresso?" Geht doch. Latent prominent, der Kirk. Habe dann aber nur einen Kaffee genommen. Und jemanden getroffen:
Dann weitergeirrt, vorbei an Atze Schröder, von dem in dem Gewühl nicht mal eine Locke zu sehen war, runter in die Comic-Abteilung. Wegen dem hier:
Weitergehetzt zum Diskussionsforum. Ging um Selfpublisher. "Alles Schrott?" war die Frage. Gute Antworten von Emily Bold und Nika Lubitsch. Dafür steinbeißerische Ansichten seitens des Literaturbetriebes. Schade. Da ist noch eine Menge zu tun. Von beiden Seiten.
Nach acht Stunden spürte ich meine Beine nicht mehr und schwor: Nie wieder! Genau wie letztes Jahr. Nächstes Jahr will ich da nicht alleine rumlaufen. Also, wer Lust hat, meldet euch. Dann gehen wir zusammen dahin und holen uns einen doppelten Cappuccino.