Freitag, 13. April 2012

Kirk Spader - Bestsellerautor

Das klingt gut, oder? Bestsellerautor/in. Wollen wir das nicht alle werden? Ein Bestsellerautor definiert sich durch die Anzahl der verkauften Werke (Ach was.) 10.000 verkaufte Bücher sind gut, aber das reicht nicht.
100.000 verkaufte Bücher kennzeichnen einen Bestsellerautoren, so die allgemeine Auffassung.

O.k., dann ist ja alles klar. Verkaufen wir halt 100.000 Bücher oder eBooks. Was heißt hier: "Das ist aber nicht so einfach?" Es ist total einfach. Weil es genug Autoren gibt, die das schon geschafft haben.
Aber wie haben die das gemacht? Man müsste sich genau anschauen und analysieren, was Leute wie J.A. Konrath, Amanda Hocking, John Locke, Stephen Leather oder Jonas Winner getan haben, um so erfolgreich zu werden.
Aber wer hat dafür Zeit? Ich bestimmt nicht.

Trotzdem habe ich es getan. Denn es ist auffällig, dass es tatsächlich Gesetzmäßigkeiten gibt, die die Werke der genannten Autoren gemeinsam haben.

1. Cover: Ich habe es immer schon gesagt: Das Cover ist das A und O. Ich habe früher selbst Cover gestaltet und mich mit Filzstift und weißem Blatt Papier hingesetzt um ein cooles Cover zu kreieren. Das ist ja auch lobenswert, zeigt, dass der Autor ein kreatives Multitalent ist und so. Blödsinn. Ein Cover muss professionell aussehen, es sollte so sein, wie wir selbst das Cover eines Buches sehen, dass wir sofort kaufen wollen.
Wenn wir uns die männlichen der oben genannten Kollegen ansehen, fällt auf, dass bis auf Stephen Leather alle Herren der Schöpfung auf ihren Covern entweder mehr oder weniger bekleidete Damen oder alkoholische Getränke darstellen. Stephen Leathers Cover zeigen oft Waffen und Amanda Hockings Cover typische, romantische Fantasymotive. Fazit meinerseits: Ein Cover muss professionell sein, auch als Minibild etwas aussagen und, welch Überraschung: Sex sells. Geeignete Bilder finden sich in den einschlägigen Fotocommunities, ich bevorzuge hier istockphoto.com. Und ja, es kostet Geld.

2. Klappentext: Ein Klappentext muss nicht das ganze Buch zusammenfassen, sondern er muss neugierig machen. Eine Leseprobe ist auch immer eine gute Idee.

3. Genre: Ein Buch über Cranberry-Muffins als Gegenmittel für Menschen mit Durchschlafproblemen wird nicht die gleiche Leserschaft bekommen, wie ein spannender Mystery-Thriller. Oh, das hatten Sie schon geahnt? Fakt ist doch: Es gibt Trends. Man muss nicht jedem Trend folgen. Wenn man so berühmt ist, dass man einen eigenen Trend setzen kann. Momentan würde ich sagen, Vampire sind etwas aus der Mode, Dystopien, also düstere Zukunftsvisionen im Kommen. Was aber immer läuft, sind Thriller und Krimis. Je mehr Blut aus so einer Geschichte tropft, desto besser. Ich persönlich halte nicht viel von dem Gemetzel, dass viele Autoren ihren Lesern zumuten. Aber es scheint einen Bedarf an Abgründigem zu geben. Die Leute wollen die dunkle Seite sehen.

4. Protagonisten: Protagonisten kann man schlecht weglassen, es sei denn, man schreibt ein Kochbuch. Die idealen Protagonisten sind echte Charaktere mit Ecken und Kanten. Im Moment gibt es haufenweise Bücher, in denen ehemalige CIA-Killer, noch aktive Killer oder sonstwie eigentlich schlechte Menschen die Rolle des Helden verkörpern. Wichtig ist die private Seite der Protagonisten, zu zeigen, dass es nicht nur die Konflikte sind, die sie in ihrem Beruf als Polizisten, Geheimagenten, Killer etc. durchleben, sondern auch private Probleme.

5. Antagonisten: Manchmal faszinieren die Schurken mehr als der Held der Geschichte. Also sollte man sich mit den Gegenspielern mindestens die gleiche Mühe geben wie mit den Helden der Geschichte.

6. Serie: Alle der oben genannten Autoren haben acht oder mehr Bücher mit einem Umfang von 200-700 Seiten im Angebot. Daraus lernen wir, dass man mindestens zwei fertige Bücher oder Serials anbieten sollte. Nichts ist schlimmer, als wenn die Leser mehr lesen wollen, aber nichts da ist, weil man gerade noch am zweiten Buch schreibt.

7. Preis: Die Bücher der eBook-Bestsellerautoren rangieren zwischen 0,99 € und knapp 10 €. Je günstiger ein Buch, desto höher die Verkaufszahlen in diesem Fall.

8. Werbung: Bloggen, Posten, aktiv sein, Leserunden, Gratisbücher, sind einige der Erfolgsrezepte.

9. Qualität: Es muss ein gutes Buch sein. Ein schlüssiger Plot, ein durchgehender Spannungsbogen, vor allem aber auch korrekte Rechtschreibung und Formatierung. Ein Lektorat ist immer empfehlenswert. Ja, auch das kostet Geld.

10. Glück: Viele der oben genannten Autoren waren selbst von ihrem Erfolg überrascht. Einige haben Jahre oder Jahrzehnte versucht, ihre Bücher bei Verlagen unterzubringen. Erst die Möglichkeit, selbst zu veröffentlichen, führte zum Erfolg. Aber nicht automatisch. Ein Buch bei Amazon einzustellen heißt nun mal nicht, dass es sofort 10.000 Käufer findet. Aber wenn man es für ein paar Tage gratis einstellt und es danach auch im normalen Ranking steigt, wird es vom Leser wahrgenommen und gekauft.

11. Empfehlungen: Wenn mich ein Buch begeistert hat, empfehle ich es weiter. Ich kann gar nicht anders. Und das ist, glaube ich, das wichtigste Geheimnis des Erfolges: Schreibe ein Buch, das den Leser begeistert.

So, genug der Besserwisserei. Ich werde die oben genannten Erkenntnisse mal selbst in der nächsten Zeit testen und berichten. Vielleicht kann ich dann irgendwann dem Titel dieses Posts gerecht werden:
Kirk Spader - Bestsellerautor